Die Gewöhnliche oder Gemeine Wespe

Bewohnt Europa vom hohen Norden Skandinaviens bis nach Südeuropa, fehlt in Nordafrika. In fast allen Landschaftstypen zu finden. Nistet wie die Deutsche Wespe (Vespula germanica) unterirdisch oder in dunklen oberirdischen Hohlräumen wie Zwischendecken in Gebäuden, Gerätehütten und Dachböden. Dunkelhöhlennister; nistet niemals offen im Freien.

Arbeiterin 11 - 14mm
Königin 16 - 19mm
Drohn 13 - 17mm

Langer Lebenszyklus.
Grösste Volksstärke wird erst gegen Mitte September erreicht. Überwinterte Jungköniginnen ab Ende April, Arbeiterinnen von Ende Mai bis Ende Oktober, Junköniginnen und Männchen von Mitte August bis Ende Oktober.

Bildet wie die Deutsche Wespe volkreiche Staaten (1000 - 5000 Tiere) und kann wie diese bei der Nahrungssuche durch das Anfliegen von süssen Speisen und Getränken lästig werden. Verhält sich im Nestbereich wie andere Wespenarten.

Quelle: "Schützt die Hornissen" von R. Ripberger u. C. Hutter, "Wespen" von Rolf Witt

Verstorben gefundene Königin der Gemeinen Wespe im Mai 2015 und präpariert, fotografiert ...

... sind deutlich sichtbare Körper- und Gesichtszeichnung zu erkennen

Ob man' s hier schon wissen könnte?

Königin der Gewöhnlichen oder Gemeinen Wespe auf der Nestsuche abgefangen, ...

... am 22.04.2017 mit Honig verpflegt, fotografiert und ...

... nachdem der Honig weggeleckt und ...

... die Körperpflege abgeschlossen war, durch das geöffnete Fenster abfliegen lassen!

Arbeiterinnen der Gemeinen Wespe auf Servicedeckel aus Nest in Rollladenkasten; 19.08.2014

Arbeiterin sitzt auf dem Eingangsklotz des Wespenumsiedlungskastens; 19.08.2017

Drohnen am Einstieg des Umsiedlungskasten mit seinem Wespennest; 20.10.2015

Der Drohn der Gemeinen Wespe von oben aufgenommen,
ebenfalls am Umsiedlungskasten; 20.10.2015

Zum Bau des Nestes wird morsches Holz verwendet. Dies ist Holz, welches zur Hauptsache nur noch aus dem Holzkleber Lignin besteht. Die Zellulose ist durch einen Pilz zersetzt bzw. diente diesem als Nährstoff. Das Holz erscheint dadurch gelblich - braun (weiss bis dunkelbraun), in verschiedenen Akzenten/ Nuancen.
An morschen Balken, zerfallenden Holzbauteilen, Totholz an Ästen oder Stammteilen finden die Wespen ihr Baumaterial im Siedlungsraum. Totes morsches Holz, ein Ast oder Baumstamm sind die natürlichen Quellen für den Baustoff auch ausserhalb des Siedlungsraums.

Arbeiterin der Gemeinen (Gewöhnlichen) Wespe sammelt Baumaterial an Pappelholz; 04.08.2024

Das Baumaterial wird mit Speichel vermengt und zu einem Kügelchen geformt. Mit einem Durchmesser von 1,5 bis 2mm ist die Baumaterialkugel wesentlich kleiner als bei einer Hornisse. Zum Nest geflogen wird das Kügelchen nochmals kräftig durchgekaut und an der Aussenhülle, einem Stielchen oder einer Zelle verbaut.

Verlassenes Anfangsnest einer Königin der Gemeinen (Gewöhnlichen) Wespe
im Technikraum eines Schwimmteichs; 26.07.2022

Lebendige Neststruktur mit vielen kleinen muschelartigen Luftkammern und -taschen
links von der Gemeinen (Gewöhnlichen) Wespe.
Rechst die grossen Lufttaschen eines Hornissennestes (Vespa crabro g.); 12.05.2021

Die Stockwerke werden in horizontaler Lage errichtet, so wie es auch Hornissen (heimische und invasive Art) und Deutsche Wespe tun.

Blick in ein offenes Nest mit seinen horizontalen Stockwerken und
dazu parallel verlaufenden Wabengassen; 23.07.2024

Hier nochmals gut zu erkennen, die parallele horizontale Lage der Stockwerke mit Zellen,
welche lotrecht zum Boden geöffnet sind; 31.01.2019

Während zu Beginn die Wespenkönigin alleine Arbeitet, erhält sie etwa einen Monat nach der Nestgründung im Innendienst erste Unterstützung durch ihre erstschlüpfenden Arbeiterinnen (Töchter). Zwei bis drei Tage nach dem Schlupf fliegen nun auch die Arbeiterinnen zur Unterstützung der Königin aus. Mit 8 bis 12 Arbeiterinnen fliegt die Königin nicht mehr aus, ihre Töchter stämmen nun die anfallenden Arbeiten.
Etwa eineinhalb Monate vor dem Niedergang des Wespenvolkes beginnen die Arbeiterinnen auf ein noch immer nicht restlos geklärtes Signal mit dem Bau grösserer Zellen. Gibt es die Königin vor, denn sie ist nicht NUR eine eierlegende Monarchin! Diese Grosszellen sind für die Geschlechtstiere; Jungköniginnen und Männchen (Drohnen) bestimmt.
Während dieser Endphase mit dem höchsten Volksbestand kann die Gemeinen (Gewöhnlichen) Wespe zusammen mit der Deutsche Wespe zu den in den Median breitgeschlagenen "Wespenplagen" ausfliegen. Dabei erfüllt sie lediglich ihre Aufgabe als Gesundheitspolizei! Totes Fleisch kann Krankheiten auslösen und daher muss es beseitigt werden. Die Süssigkeiten (Kohlenhydrate) sind das Flugbenzin, also Nahrung, für die adulten Wespen.

Hier sind die Grössenunterschiede der kopfstehenden Zellen deutlich erkennbar.
Im oberen Bereich min. drei Stockwerke mit kleinen Zellen für Arbeiterinnen,
darunter und im rechten Bereich die Grosszellen für Geschlechtstiere; 19.01.2013

Einblick in ein verlassenes Nest von unten in die Grosszellen und oben die Kleinzellen; 19.01.2013

Weiteres verlassenes Nest: Gut sichtbar ist etwas rechts unter
der Mitte der Gründungsbeginn; 19.01.2013

Gleiches Nest wie oben: Typisch für die beiden Arten Gemeine Wespe und Deutsche Wespe ist
die muschelförmige lebhafte Struktur der Nesthülle; 19.01.2013

Oft suchen sich die Königinnen auch mal aussergewöhnliche Standorte aus,
wenn das Mikroklima stimmt; 01.04.2014

Einblick ins Innere der Fischlampe, wobei der Unterkiefer als Nistplatz diente; 01.04.2014

Durch das vergitterte Fenster hat die Königin der Gemeinen Wespe im Frühling
einen Zugang zu ihrem Nistplatz gefunden; 23.06.2015

Nest im abgestellten Karton in einem Kellerabteil in Schaffhausen (SH) entdeckt; 23.06.2015

Nest der Gemeinen Wespe im Estrich eines Einfamilienhauses; 23.09.2015

Nest der Gemeinen Wespe in einem Estrich eines Reiheneinfamilienhauses; 31.08.2016

Nest der Gemeinen Wespe wird aus einer Storennische eines Einfamilienhauses ...

... umgesiedelt und wird hierzu in mehreren Teilen daraus geborgen; 30.06.2017

Wabenbau in einer Fassade des Badezimmers hinter Badewanne während Umsiedlung; 23.07.2024