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Die Rote Wespe

 
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Andi Roost
Fotos und Zeichnungen
Andi Roost
Wissenschaftliche Beratung
Vakant
 

 

 

 

 

Vespula rufa - Linnaeus, 1758


Reich
Tier
Stamm
Gliederfüsser (Arthropoda)
Klasse
Insekten (Insecta)
Ordnung
Hautflügler (Hymenoptera)
Unterordnung
Taillenwespen (Apocrita)
Familiengruppe
Stechimmen (Aculeata)
Familie
Faltenwespe (Vespidae)
Unterfamilie
Echte Wespen (Vespinae)
Gattung
Rundkopfwespen (Vespula)
Art
Rote Wespe (Vespula rufa)




Vorkommen:

Vom hohen Norden Skandinaviens bis zu den Pyrenäen und zum Apennin. In England und in den Bergregionen der Schweiz und Tirols häufig zu finden. Bevozugt ruhige, offene Flächen im Berg- und Hügelland. Nistet fast ausschliesslich unterirdisch in verlassenen Mäuse- und Maulwurfsgängen, oft auch an feuchten Stellen, wie z. B. Wassergräben.

Grösse:

Arbeiterin 10 - 14mm
Königin 16 - 20mm
Drohn 13 - 16mm

Flugzeit:

Kurzer Lebenszyklus.
Sie fliegen von Ende Mai bis Mitte September und erreichen eine Volksstärke von 100 bis 250 Tieren gleichzeitig.

Verhalten:

Das Nest wird nur im unmittelbaren Nestbereich bei Störung verteidigt. Weder lästig noch aggressiv.


Quelle: "Schützt die Hornissen" von R. Ripberger u. C. Hutter, "Wespen" von Rolf Witt




Königin der Roten Wespe :

Königin der Roten Wespe an Cotoniaster
Eine Königin der Roten Wespe besucht einen Cottoneaster,
während der Nestgründungsphase; 02.05.2014


Königin der Roten Wespe an Cotoniaster
Die Königin spaziert von Blüte zu Blüte oder fliegt und sammelt Nektar; 02.05.2014


Königin der Roten Wespe an Cotoniaster
Irgendwann entwischt die Königin der Kameralinse und fliegt davon; 02.05.2014


Königin der Roten Wespe aus Nistplatzsuche
Königin der Roten Wespe auf Nistplatzsuche am Heinzenberg in Graubünden (GR); 02.06.2020




Arbeiterin der Roten Wespe :

Arbeiterin der Roten Wespe auf Frühstückteller
Besuch einer Arbeiterin am Frühstücksteller nahe des Rheinfalls in Neuhausen (SH); 01.08.2004


Arbeiterin der Roten Wespe sammelt Nektar
Beobachtung einer Arbeiterin bei der Nektarernte; 28.08.2017


Arbeiterin der Roten Wespe sammelt Nektar
Dieselbe Arbeiterin klettert mehrere Minuten von Blüte zu Blüte; 28.08.2017


Arbeiterin der Roten Wespe sammelt Nektar
Ein anderer Ort, doch beinahe dieselbe Begegnung mit einer Roten Wespe; 29.08.2017




Drohn der Roten Wespe :

Drohn der Roten Wespe trinkt Nektar
Drohn der Roten Wespe leckt Nektar und lässt sich dabei eine ganze Weile beobachten; 31.07.2020


Drohn der Roten Wespe trinkt Nektar
Drohn der Roten Wespe: Hier ist die rote Färbung auf den ersten beiden
Hinterleibssegmenten zu erkennen; 31.07.2020


Drohn der Roten Wespe trinkt Nektar
Drohn der Roten Wespe: Hier nochmals die deutlich rote Färbung auf den ersten beiden
Hinterleibssegmenten zu erkennen; 06.08.2020




Nestbau :

Zum Bau des Nestes wird verwittertes Holz verwendet. Dies ist Holz, welches zur Hauptsache nur noch aus den Zellulosefasern besteht. Der Kleber, das Lignin, ist durch Sonnenlicht zersetzt und Regen ausgeschwemmt. Das Holz erscheint dadurch silbern - gräulich, in verschiedenen Akzenten/ Nuancen.
An der Zaunlatte, am Telefonmast, am Tomatenstock, an der Hausfassade oder anderer Holzverkleidung finden die Wespen ihr Baumaterial im Siedlungsraum. Totes Holz, ein Ast oder Baumstamm sind die natürlichen Quellen für den Baustoff.



Königin der Sächsischen Wespe sammelt Baumaterial an einer Zaunlatte; 28.04.2018


Das Baumaterial wird mit Speichel vermengt und zu einem Kügelchen geformt. Mit einem Durchmesser von 1,5 bis 2mm ist die Baumaterialkugel wesentlich kleiner als bei einer Hornisse. Zum Nest geflogen wird das Kügelchen nochmals kräftig durchgekaut und an der Aussenhülle, einem Stielchen oder einer Zelle verbaut.



Königin der Sächsischen Wespe verbaut ihr Baumaterial an der Hülle ihres Anfangsnestes; 08.04.2016



Papierartige Hüllenoberfläche mit fein marmorierten grossen Luftkammern und -taschen; 20.07.2014


Die Stockwerke werden in Tellerform errichtet, so wie es alle Langkopfwespen (Dolichovespula) tun. Das bedeutet, dass die zum Rand hin erbauten Zellen sich langsam aufrichten und letztlich fast horizontal ausgerichtet sind. Die ersten Zellen sind jedoch auch lotrecht nach unten offen!



Im unteren Bereich des Wabenbaus gut sichtbar, wie sich das Stockwerk
nach aussen aufwölbt und die Zellen nach aussen schauen; 17.11.2024



Hier nochmals gut zu erkennen, die gewölbten Stockwerke bei diesem
kopfstehenden Nest der Sächsischen Wespe; 24.11.2018


Während zu Beginn die Wespenkönigin alleine arbeitet, erhält sie etwa einen Monat nach der Nestgründung im Innendiest erste Unterstützung durch ihre erstschlüpfenden Arbeiterinnen (Töchter). Zwei bis drei Tage nach dem Schlupf fliegen nun auch die Arbeiterinnen zur Unterstützung der Königin aus. Mit 8 bis 12 Arbeiterinnen fliegt die Königin nicht mehr aus, ihre Töchter stämmen nun die anfallenden Arbeiten.
Etwa eineinhalb Monate vor dem Niedergang des Wespenvolkes beginnen die Arbeiterinnen auf ein noch immer nicht restlos geklärtes Signal mit dem Bau grösserer Zellen. Gibt es die Königin vor, denn sie ist nicht NUR eine eierlegende Monarchin! Diese Grosszellen sind für die Geschlechtstiere; Jungköniginnen und Männchen (Drohnen) bestimmt.



Hier sind die Grössenunterschiede der kopfstehenden Zellen deutlich erkennbar. In Tischnähe
die kleinen Zellen für Arbeiterinnen und darüber die Grosszellen für Geschlechtstiere; 07.03.2025




Nestblicke :

Saisonende bei der Roten Wespe
Seltener Neststandort der Roten Wespe in einem geschlossenen Rollladenkasten; 05.08.2014


Saisonende bei der Roten Wespe
Das geborgene Nest der Roten Wespen, während der Umsiedlung; 05.08.2014


Saisonende bei der Roten Wespe
Die Saison des umgesiedelten Nestes der Roten Wespen ist zu Ende
und aus dem Wespenkasten entfernt; 20.03.2015