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Die Waldwespe

 
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Andi Roost
Fotos und Zeichnungen
Andi Roost
Wissenschaftliche Beratung
Vakant
 

 

 

 

 

Dolichovespula sylvestris - Seopoli, 1763


Reich
Tier
Stamm
Gliederfüsser (Arthropoda)
Klasse
Insekten (Insecta)
Ordnung
Hautflügler (Hymenoptera)
Unterordnung
Taillenwespen (Apocrita)
Familiengruppe
Stechimmen (Aculeata)
Familie
Faltenwespe (Vespidae)
Unterfamilie
Echte Wespen (Vespinae)
Gattung
Langkopfwespen (Dolichovespula)
Art
Waldwespe (Dolichovespula sylvestris)




Vorkommen:

In Europa liegt die Verbreitungsgrenze südlicher als bei anderen Langkopfwepenarten. In Südeuropa und in Nordafrika vertreten.
In Mitteleuropa vorwiegend im bewaldeten Hügelland, auch in den Siedlungsrandzonen. Wahl des Nistplatzes ähnlich wie Sächsische Wespe (Dolichovespula saxonica), häufig auch frei in Büschen und im Baumgezweig, in Vogelnistkästen und in Wildfutterkrippen; gelegentlich auch in Erdhalbhöhlen, jedoch nicht tief im Boden.

Grösse:

Arbeiterin 13 - 15mm
Königin 15 - 19mm
Drohn 14 - 16mm

Flugzeit:

Kurzer Lebenszyklus.
Überwinterte Königinnen ab Ende April, Arbeiterinnen von Ende Mai bis Mitte September, Jungköniginnen und Männchen von Anfang August bis Mitte September. 200 - 300 Tiere gleichzeitig.

Verhalten:

Verteidigt sich nur bei Störungen im unmittelbaren Nestbereich und wird dem Menschen nicht lästig.


Quelle: "Schützt die Hornissen" von R. Ripberger u. C. Hutter, "Wespen" von Rolf Witt




Königin der Waldwespe :

Königin der Waldwespe
Königin der Waldwespe verbirgt sich unter Wabenteller bei Umsiedlung; 24.06.2024


Jungkönigin der Waldwespe
Dasselbe Nest wie oben aus der Umsiedlung einige Wochen später und
mit den ersten Jungköniginnen auf der Nesthülle (links über Bildmitte); 05.07.2024




Arbeiterin der Waldwespe :

Arbeiterin der Waldwespe am Nestzugang
Arbeiterin der Waldwespe am Nestzugang im Fachwerk eines Scheunentors; 04.07.2017


Arbeiterin der Waldwespe auf der Nesthülle
Arbeiterin der Waldwespe baut an der äusseren Nesthülle über den Balken; 04.07.2017


Arbeiterin der Waldwespe am Nestzugang
Arbeiterin der Waldwespe am Nestzugang im Fachwerk eines Scheunentors; 04.07.2017




Drohn der Waldwespe :

Drohn trinkt Nektar auf K
Drohn der Waldwespe trinkt Nektar auf Doldenblütler; 29.07.2017


Drohn trinkt Nektar auf K
Drohn der Waldwespe trinkt Nektar auf Doldenblütler; 29.07.2017


Drohn trinkt Nektar auf K
Drohn der Waldwespe trinkt Nektar auf Doldenblütler; 29.07.2017




Nestbau :

Zum Bau des Nestes wird verwittertes Holz verwendet. Dies ist Holz, welches zur Hauptsache nur noch aus den Zellulosefasern besteht. Der Kleber, das Lignin, ist durch Sonnenlicht zersetzt und Regen ausgeschwemmt. Das Holz erscheint dadurch silbern - gräulich, in verschiedenen Akzenten/ Nuancen.
An der Zaunlatte, am Telefonmast, am Tomatenstock, an der Hausfassade oder anderer Holzverkleidung finden die Wespen ihr Baumaterial im Siedlungsraum. Totes Holz, ein Ast oder Baumstamm sind die natürlichen Quellen für den Baustoff.



Symbolbild (Königin der Sächsischen Wespe sammelt Baumaterial an einer Zaunlatte; 28.04.2018)


Das Baumaterial wird mit Speichel vermengt und zu einem Kügelchen geformt. Mit einem Durchmesser von 1,5 bis 2mm ist die Baumaterialkugel wesentlich kleiner als bei einer Hornisse. Zum Nest geflogen wird das Kügelchen nochmals kräftig durchgekaut und an der Aussenhülle, einem Stielchen oder einer Zelle verbaut.



Symbolbild (Königin der Sächsischen Wespe verbaut ihr Baumaterial
an der Hülle ihres Anfangsnestes; 08.04.2016)



Papierartige Hüllenoberfläche mit fein marmorierten grossen Luftkammern und -taschen; 01.07.2024


Die Stockwerke werden in Tellerform errichtet, so wie es alle Langkopfwespen (Dolichovespula) tun. Das bedeutet, dass die zum Rand hin erbauten Zellen sich langsam aufrichten und letztlich fast 45 Grad zur Seite schauen. Die ersten Zellen sind jedoch auch lotrecht nach unten offen!



Das kopfstehnde Nest der Waldwespe zeigt ebenso, wie sich die Stockwerke
nach aussen zur Hüllenwandung hin biegen; 07.12.2024


Während zu Beginn die Wespenkönigin alleine arbeitet, erhält sie etwa einen Monat nach der Nestgründung im Innendienst erste Unterstützung durch ihre erstschlüpfenden Arbeiterinnen (Töchter). Zwei bis drei Tage nach dem Schlupf fliegen nun auch die Arbeiterinnen zur Unterstützung der Königin aus. Mit 8 bis 10 Arbeiterinnen fliegt die Königin nicht mehr aus, ihre Töchter stämmen nun die anfallenden Arbeiten.
Etwa eineinhalb Monate vor dem Niedergang des Wespenvolkes beginnen die Arbeiterinnen auf ein noch immer nicht restlos geklärtes Signal mit dem Bau grösserer Zellen. Gibt es die Königin vor, denn sie ist nicht NUR eine eierlegende Monarchin! Diese Grosszellen sind für die Geschlechtstiere; Jungköniginnen und Männchen (Drohnen) bestimmt.



Hier sind die Grössenunterschiede der kopfstehenden Zellen deutlich erkennbar.
Das Stockwerk, auf welchem die Königin sitzt weist sowohl kleine Zellen für Arbeiterinnen
und Grosszellen für Geschlechtstiere auf (Grösserer Durchmesser und hohe Zelldeckel!); 24.06.2024




Nestblicke :


Nest im Dachstock eines Einfamilienhauses in Schaffhausen (SH) am Geissberg; 28.09.1991



Im Unterschied zum Nest der Sächsischen Wespe sind jene der Waldwespe,
eher etwas zapfenförmig und nicht so erdbeerförmig; 28.09.1991


Nest der Waldwespe in Vogelnistkasten
Nest der Waldwespe in Vogelnistkasten in der Endphase der Nestentwicklung; 27.07.2013



Nest und Volk der Waldwespen einige Wochen nach einer erfolgreichen Umsiedlung; 05.07.2024




Beobachtung aus der Nachbarschaft :


Etwas ungewöhnliche Standortwahl der Waldwespe in Torumrandung; 04.07.2017



Eine Arbeiterin der Waldwespe am Nestzugang. Das Nest selbst verbirgt
sich in einem Hohlraum hinter den Balken; 04.07.2017