Dolichovespula saxonica - Fabricius, 1793
Reich |
Tier |
Stamm |
Gliederfüsser (Arthropoda) |
Klasse |
Insekten (Insecta) |
Ordnung |
Hautflügler (Hymenoptera) |
Unterordnung |
Taillenwespen (Apocrita) |
Familiengruppe |
Stechimmen (Aculeata) |
Familie |
Faltenwespe (Vespidae) |
Unterfamilie |
Echte Wespen (Vespinae) |
Gattung |
Langkopfwespen (Dolichovespula) |
Art |
Sächsiche Wespe (Dolichovespula saxonica) |
Vorkommen:
In Europa nördlich der Alpen verbreitet. Sie kommt nicht so weit im Norden vor wie die Norwegische Wespe (Dolichovespula norwegica).
Eine der häufigsten Wespenarten. Bewohnt bewaldetes Hügelland und offene Landschaften. Nistet oft in Gebäuden. Nest häufig am Dachgebälk oder an Dachlatten freihängend angebaut; gelegentlich auch frei in Hecken, in Vogelnistkästen, Abdeckungen von Sandkästen etc.
Grösse:
Arbeiterin 11 - 15mm
Königin 15 - 19mm
Drohn 13 - 15mm
Flugzeit:
Kurzer Lebenszyklus.
Überwinterte Königinnen ab Ende April, Arbeiterinnen von Ende Mai bis Mitte September, Jungköniginnen und Männchen von Anfang August bis Mitte September. 200 - 300 Tiere gleichzeitig.
Verhalten:
Tiere verteidigen sich nur bei Störungen im unmittelbaren Nestbereich und werden weder schädlich noch aggressiv.
Quelle: "Schützt die Hornissen" von R. Ripberger u. C. Hutter, "Wespen" von Rolf Witt
Königin der Sächsischen Wespe :

Die Königin auf ihrer Erstlingswabe im Hornissenkasten in der "Hueb" Gächlingen (SH); 11.05.2015

Königin auf Nestsuche im Schopf abgefangen und am 30. April 2016 fotografiert

Königin auf Nestsuche im Schopf abgefangen und am 30. April 2016 fotografiert

Königin auf Nestsuche im Schopf abgefangen und am 30. April 2016 fotografiert

Königin auf Nestsuche im Schopf abgefangen und am 30. April 2016 fotografiert

Königin auf Nestsuche im Schopf abgefangen und am 30. April 2016 fotografiert
Arbeiterin der Sächsischen Wespe :

Arbeiterinnen am Eingang des Nestes im Dachstock eines Einfamilienhauses; 27.06.2007

Arbeiterinnen am Eingang eines Nestes in einem Gartenhäuschen; 30.06.2015
Drohn der Sächsischen Wespe :

Drohn der Sächsischen Wespe auf meiner Hand; 31.07.2015

Drohn der Sächsischen Wespe pflegt seine Antenne auf meiner Hand; 31.07.2015

Drohn der Sächsischen Wespe nascht Nektar; 28.08.2016

Drohn der Sächsischen Wespe nascht Nektar; 28.08.2016
Nestbau :
Zum Bau des Nestes wird verwittertes Holz verwendet. Dies ist Holz, welches zur Hauptsache nur noch aus den Zellulosefasern besteht. Der Kleber, das Lignin, ist durch Sonnenlicht zersetzt und Regen ausgeschwemmt. Das Holz erscheint dadurch silbern - gräulich, in verschiedenen Akzenten/ Nuancen.
An der Zaunlatte, am Telefonmast, am Tomatenstock, an der Hausfassade oder anderer Holzverkleidung finden die Wespen ihr Baumaterial im Siedlungsraum. Totes Holz, ein Ast oder Baumstamm sind die natürlichen Quellen für den Baustoff.

Königin der Sächsischen Wespe sammelt Baumaterial an einer Zaunlatte; 28.04.2018
Das Baumaterial wird mit Speichel vermengt und zu einem Kügelchen geformt. Mit einem Durchmesser von 1,5 bis 2mm ist die Baumaterialkugel wesentlich kleiner als bei einer Hornisse. Zum Nest geflogen wird das Kügelchen nochmals kräftig durchgekaut und an der Aussenhülle, einem Stielchen oder einer Zelle verbaut.

Königin der Sächsischen Wespe verbaut ihr Baumaterial an der Hülle ihres Anfangsnestes; 08.04.2016

Papierartige Hüllenoberfläche mit fein marmorierten grossen Luftkammern und -taschen; 20.07.2014
Die Stockwerke werden in Tellerform errichtet, so wie es alle Langkopfwespen (Dolichovespula) tun. Das bedeutet, dass die zum Rand hin erbauten Zellen sich langsam aufrichten und letztlich fast 45 Grad zur Seite schauen. Die ersten Zellen sind jedoch auch lotrecht nach unten offen!

Im unteren Bereich des Wabenbaus gut sichtbar, wie sich das Stockwerk
nach aussen aufwölbt und die Zellen nach aussen schauen; 17.11.2024

Hier nochmals gut zu erkennen, die gewölbten Stockwerke bei diesem
kopfstehenden Nest der Sächsischen Wespe; 24.11.2018
Während zu Beginn die Wespenkönigin alleine arbeitet, erhält sie etwa einen Monat nach der Nestgründung im Innendienst erste Unterstützung durch ihre erstschlüpfenden Arbeiterinnen (Töchter). Zwei bis drei Tage nach dem Schlupf fliegen nun auch die Arbeiterinnen zur Unterstützung der Königin aus. Mit 8 bis 10 Arbeiterinnen fliegt die Königin nicht mehr aus, ihre Töchter stämmen nun die anfallenden Arbeiten.
Etwa eineinhalb Monate vor dem Niedergang des Wespenvolkes beginnen die Arbeiterinnen auf ein noch immer nicht restlos geklärtes Signal mit dem Bau grösserer Zellen. Gibt es die Königin vor, denn sie ist nicht NUR eine eierlegende Monarchin! Diese Grosszellen sind für die Geschlechtstiere; Jungköniginnen und Männchen (Drohnen) bestimmt.

Hier sind die Grössenunterschiede der kopfstehenden Zellen deutlich erkennbar.
Während im Zentrum kleine Zellen für Arbeiterinnen erreichtet wurden, findet sich am Rand ein Gemisch
aus kleinen und grossen Zellen, welche für Geschlechtstiere errichtet worden sind; 16.11.2013
Nestblicke :

Die Königin auf ihrer Erstlingswabe im Hornissenkasten in der "Hueb" Gächlingen (SH); 11.05.2015

Die Königin schmiegt sich um den Stiel ihrer Erstlingswabe und
wärmt ihre abgelegten Eier; 11.05.2015

Dasselbe Nest der Sächsischen Wespe gegen Ende der Saison; 03.08.2015

Nest der Sächsischen Wespe im Dachstock eines Wohnhauses in Thayngen (SH); 07.07.2015

Tot einer Rivalin oder der Staatenmutter?
Im Spinnennetz hängen neben mehreren Arbeiterinnen auch eine Königin

Stattliches Nest der Sächsischen Wespe in einem privaten Kinderspielhaus; 28.07.2020

Gründungsnest der Sächsischen Wespe an einem alten Hornissennest
in einem Hornissennistkasten der Baureihe "form45" ; 22.05.2023
So bitte NICHT! :

Jungköniginnen krümmen sich von Giftkrämpfen geplagt auf dem Boden nahe ...

... des aus dem Abfall geborgenen Nestes der Sächsischen Wespe mit grossartigem Brutnest!

Schlupf einer Jungkönigin, welcher jedoch auch noch dem Gift zum Opfer fallen wird.
Das Nest wurde am 13. Juli 2015 unnötigerweise bekämpft und zerstört!
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